Rauschen im Ohr
Für Geräuschempfindungen im Kopf kann es verschiedene Ursachen geben. Keineswegs muss es sich dabei um Tinnitus handeln. Ein Arztbesuch empfiehlt sich unbedingt, um Ohrgeräuschen auf den Grund zu gehen. Hinter einem Rauschen im Kopf stecken häufig Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Pulsierende oder pulssynchrone tinnitusähnliche Geräusche deuten darauf hin. Das Fließen des eigenen Blutes hört sich im Kopf wie ein Rauschen an, begleitet vom Rhythmus des Herzschlags. Hier gilt es, die dem Symptom des Kopfgeräusches zugrunde liegende Erkrankung wie beispielsweise Bluthochdruck, Herzleiden oder Gefäßmissbildungen zu therapieren. Außerdem können Funktionsstörungen des Ohres selbst zu tinnitusartigen Empfindungen führen und sollten vorrangig abgeklärt werden. Ebenso sind vor einer Tinnitusbehandlung weitere mögliche Erkrankungen auszuschließen. Mit dem Behandlungserfolg der Grunderkrankung verschwindet meistens die Geräuschmissempfindung.
Wenn es tatsächlich Tinnitus ist
Findet der Arzt keine Erkrankung als Ursache für die Geräuscheindrücke, ist von einem Tinnitus auszugehen. Verschiedene Behandlungsansätze versprechen Befreiung davon oder wenigstens Linderung. Mit einem speziellen Training ist es zum Beispiel möglich, Tinnitusgeräusche regelrecht zu verdrängen, sie von anderen Eindrücken überlagern zu lassen und zu lernen, sie als nur noch gelegentlich auftretende Begleiterscheinung zu akzeptieren. Anderen Betroffenen gelingt es, ihre Kopf- oder Ohrgeräusche neutral bis positiv zu besetzen. Indem sie diese als entspannendes Meeresrauschen oder leise Hintergrundmelodie interpretieren, fühlen sie sich hiervon nicht mehr so beeinträchtigt.
Tinnitus Ursache: Hörstürz
Häufig ist es ein Hörsturz, der später einen Tinnitus zur Folge hat. Obwohl der Hörsturz ein geläufiger Begriff ist, sind seine Entstehung und die Zeichen, mit denen er sich ankündigt, vielen unbekannt, ebenso wenig die damit verbundene Gefahr einer Tinnitusentwicklung.
Bei einem Hörsturz handelt es sich um eine akut auftretende Innenohrschwerhörigkeit auf einem Ohr. Hiervon können lediglich bestimmte Frequenzbereiche in unterschiedlicher Ausprägung betroffen sein, jedoch ist auch eine komplette Ertaubung auf dem Ohr möglich. Eine eindeutige Ursache für Hörstürze ist bis heute nicht erforscht. Als wahrscheinlich gelten plötzliche Durchblutungsstörungen oder virale Infekte. Vermutlich führen außerdem Immunabwehrstörungen sowie Funktionsstörungen im Innenohr zu Hörstürzen. Vorausgegangene Unfälle und chronische Überlastungssituationen sind deutliche Indizien für denkbare Auslöser eines Hörsturzes.
Warnzeichen für einen Hörsturz
Ein Hörsturz kündigt sich durch Warnzeichen an, die unbedingt beachtet werden sollten. Ein Nachlassen oder gar Ausfallen des Hörvermögens auf einem Ohr ist ein solches Zeichen, oft begleitet von Ohrgeräuschen. Oft ist auch ein Druck tief im Ohr zu spüren. Manchen Patienten wird schwindelig oder sie meinen, zwei unterschiedliche Töne zu hören. Als weiteres Phänomen kann hinzukommen, dass die eigene Stimme für den Betroffenen verzerrt klingt.
Schmerzen oder das Austreten von Flüssigkeit aus einem Ohr dagegen sprechen nicht für einen Hörsturz. In diesem Fall genügt es oft, ruhig zu bleiben, die Atmung zu regulieren und Entspannung zu suchen. Bei Ohrgeräuschen können Musik, neue Gedankengänge oder Beschäftigungen für Ablenkung sorgen. Ebenso hat sich das Aufsuchen von Örtlichkeiten mit umgebendem Lärm bewährt, im Gegensatz zum Suchen von stillen Orten.
Es empfiehlt sich allerdings, auch im Zweifelsfall lieber einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufzusuchen, um sicherzugehen. Halten die Beschwerden an, darf ein Arztbesuch auf keinen Fall länger aufgeschoben werden.