Hörsturz – häufige Fragen

Wie lange dauert ein Hörsturz?

Ein Hörsturz tritt spontan auf und klingt auch spontan wieder ab. Er kann nur wenige Minuten dauern, aber auch mehrere Stunden oder Tage. In der Regel dauert ein Hörsturz aber drei bis fünf Tage, in denen er sich weder verschlechtert noch verbessert. Die Hörleistung kommt bei einem abklingenden Hörsturz nicht schrittweise wieder, vielmehr setzt sie spontan und voll wieder ein. Schwere Verläufe benötigen eine entsprechen längere Heilphase, sodass gravierende Hörstürze mitunter auch zwei bis drei Wochen andauern können. Je nach Schwere und Ausprägung der Symptome werden Sie aufgrund eines Hörsturzes von Ihrem behandelnden Arzt während dieser Zeit krankgeschrieben und entsprechend medikamentös behandelt.

Hat man bei einem Hörsturz Ohrenschmerzen?

Nein, ein Hörsturz verursacht niemals Schmerzen. Stattdessen kann er von einem leichten Druckgefühl im Innenohr begleitet werden, welches jedoch ebenfalls nicht schmerzhaft ist. Bei einer Hörsturz-Symptomatik, die mit Ohrenschmerzen einhergeht, ist daher eher an anderen Erkrankungen des Gehörgangs zu denken. In diesem Fall sollte der Gang zum HNO-Arzt obligatorisch sein. Die einzigen typischen Begleitbeschwerden eines Hörsturzes sind im Übrigen ein pfeifender oder rauschender Tinnitus sowie ein leicht pelziges Hautgefühl in der Ohrmuschel.

Kann ich von lauter Musik einen Hörsturz bekommen?

Zwar kann zu laute, vor allem basslastige Musik tatsächlich die Beschwerden eines Hörsturzes hervorrufen, dennoch spricht der Facharzt in einem solchem Fall nicht von einem Hörsturz. Ein Hörsturz wird nur dann diagnostiziert, wenn es keinen offensichtlichen Auslöser für die vorhandenen Beschwerden und Symptome gibt. Folgt die Hörsturz-Symptomatik jedoch auf das Hören zu lauter Musik, ist der Auslöser ja bekannt. Tatsächlich kann zu laute Musik das Innenohr schädigen, weswegen beispielsweise ein Tinnitus eine häufige Folge ist.

Wie kündigt sich ein Hörsturz an?

Ein Hörsturz entsteht spontan und ohne Ankündigung. Als Vorbote kann einzig ein ausgeprägter Tinnitus gewertet werden, der jedoch in vielen Fällen einfach so auftritt, ohne einen Hörsturz nach sich zu ziehen. Entsteht der Tinnitus aber beispielsweise während einer besonders stressreichen Zeit und verstärkt er sich dabei kontinuierlich, wird ein drohender Hörsturz umso wahrscheinlicher. Ein Großteil der Hörstürze entsteht jedoch ohne jegliche Vorankündigungen.

Kann eine Mittelohrentzündung einen Hörsturz auslösen?

Ein Hörsturz kann tatsächlich auch die Folge einer Mittelohrentzündung sein. Nämlich dann, wenn die Entzündung des Mittelohrs nicht gänzlich abgeklungen ist, das Gewebe noch geschwollen und angegriffen ist und die Hörsinneszellen nicht intakt sind. Darüber hinaus kann eine Mittelohrentzündung den Blutfluss des Mittelohrs eindämmen, weshalb das Risiko, einen Hörsturz zu erleiden, zusätzlich steigt. Oftmals zeigt sich der Unterschied zwischen einem Hörsturz und einer Mittelohrentzündung erst einige Zeit nach der Entzündung, denn während einer akuten Entzündung kann das Hörvermögen ebenfalls eingeschränkt sein.

Kann man durch einen Hörsturz taub werden?

Obwohl ein Hörsturz in nahezu jedem Fall komplikationslos abklingt, kann die Taubheit in sehr schweren Fällen eine Spätfolge sein. Bleibt der Hörsturz also über mehrere Tage bestehen, ist es umso wichtiger, einen Arzt aufzusuchen, denn nur eine frühzeitige Behandlung der Beschwerden kann eine vollständige Heilung garantieren. In einigen wenigen Fällen behalten Betroffene nach einem Hörsturz zudem eine verminderte Hörleistung zurück, die an Schwerhörigkeit grenzt und mithilfe eines Hörgerätes behoben werden muss. Trotz dieser Ausnahmefälle stehen die Prognosen nach einem Hörsturz jedoch äußerst positiv.

Wie soll ich mich nach einem Hörsturz verhalten? Sollte ich nur noch leise Musik hören?

Eine zusätzliche akustische Schonung des betroffenen Ohres ist nach einem Hörsturz nicht notwendig. Dass während und auch unmittelbar nach einem Hörsturz keine allzu laute Musik gehört werden sollte, ist selbstverständlich. Dennoch müssen Sie auf Musik, Filme und Unterhaltungen nicht verzichten. Stattdessen empfiehlt es sich, die Tage und Wochen vor dem Hörsturz noch einmal Revue passieren zu lassen: Gab es gravierende Stressoren im Berufs- oder Privatleben? Ist die Entspannung vielleicht zu kurz gekommen? Dann sollte das jetzt geändert werden. Nach einem Hörsturz sind Ruhe und Entspannung wichtig. Viele Betroffene neigen außerdem dazu, nach einem Hörsturz am betroffenen Ohr zu manipulieren, zu drücken oder zu ziehen. Auch das sollte am besten unterlassen werden, denn der Hörsturz lässt sich auf diese Weise nicht beheben.

Wie hängen Hörsturz und Tinnitus zusammen?

Der Hörsturz und der Tinnitus sind zwar zwei völlig verschiedene Beschwerden, dennoch können sie miteinander in Verbindung stehen. Nämlich immer dann, wenn ein Tinnitus einen kommenden Hörsturz ankündigt oder ein Hörsturz in einen bleibenden Tinnitus mündet. Der Tinnitus an sich ist jedoch kein Hörsturz. Vielmehr handelt es sich dabei um eine fehlerhafte akustische Wahrnehmung im Inneren des Ohres, wohingegen der Hörsturz den zeitweiligen Verlust des Hörsinns nach sich zieht.

Kann man mit natürlichen Mitteln oder Homöopathie gegen Hörsturz vorgehen?

homöopathieDem Hörsturz an sich, wenn er denn erst einmal da ist, lässt sich mit Naturmedizin oder Homöopathie nicht wirklich beikommen. Jedoch können Sie mithilfe der Naturheilkunde die auslösenden Faktoren, vornehmlich zu viel Stress, beeinflussen. Das Präparat Coccolus hilft beispielsweise bei Erschöpfungszuständen und Schwindelgefühlen. Nux vomica und Sepia in der Potenz C30 unterstützen Körper und Geist hingegen bei Stress, Anspannung und Ärger. Selbstverständlich können diese homöopathischen Potenzen auch während eines Hörsturzes angewandt werden, sie sind nicht schädlich und begünstigen im besten Fall einen schnellen Heilungsverlauf.

Warum ist es wichtig, sofort zum Arzt zu gehen bei Verdacht auf Hörsturz?

Als Laie lassen sich der Hörsturz selbst und dessen Ausmaß nur schwer beurteilen. Ist es nun wirklich ein Hörsturz? Gab es nicht doch einen anderen Auslöser? Ist der Blutdruck zu hoch? Liegt eine Mittelohrentzündung vor? Diese und andere Fragen kann nur der Facharzt sicher abklären. Darüber hinaus erfordert ein schwerer Hörsturz mit totalem Verlust des Gehörs immer eine schnelle ärztliche Behandlung, um Spätfolgen wie Schwerhörigkeit oder gar Taubheit zu vermeiden. Nur im Rahmen medizinischer Tests kann das Ausmaß des Hörverlustes sicher festgestellt und vor allem lokalisiert werden. Anschließend erfolgt eine entsprechende Behandlung des Hörsturzes. Darüber hinaus stellt Ihnen der HNO-Arzt im Falle eines andauernden Hörsturzes einen Krankenschein aus.


OhrenschmerzenKönnen auch Kinder einen Hörsturz bekommen?

Obwohl ein Hörsturz vorzugsweise zwischen dem 40. und dem 50. Lebensjahr auftritt, können in einigen Fällen auch Kinder davon betroffen sein, denn das Alter ist für dieses Phänomen nicht maßgeblich. Die Ursachen für einen Hörsturz im Kindesalter liegen oft in einer Mangeldurchblutung des Innenohrs oder in einer verschleppten Mittelohrentzündung. Wie bei Erwachsenen auch muss der Hörsturz bei Kindern schnellstmöglich behandelt werden, um Spätfolgen vorzubeugen.

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