Symptome eines Hörsturzes

Audiometry
Der klassische, idiopathische Hörsturz äußert sich durch einen vorübergehenden Hörverlust, der in aller Regel nur einseitig auftritt. Ein Hörsturz tritt immer ohne ersichtlichen Auslöser auf. Hörverluste nach Lärm oder Schock sind keine Hörstürze. Obwohl ein Hörsturz, in der Medizin auch oft Ohrinfarkt genannt, meist mit einem Druckgefühl im Innenohr einhergeht, ist er für den Betroffenen nie schmerzhaft. Unklare Schmerzen im Ohr bei gleichzeitigem Hörverlust würden hingegen eher auf andere Erkrankungen hindeuten.

Ein Hörsturz kommt ganz plötzlich

Vom einen Moment auf den nächsten ist er da. Haben Betroffene sich gerade noch angeregt unterhalten, schöner Musik gelauscht oder sich am Gezwitscher der Vögel erfreut, ist es plötzlich still. Der Hörsturz zeichnet sich durch eine meist einseitige Schwerhörigkeit oder Taubheit aus, die einige Minuten oder sogar einige Stunden anhalten kann. Der plötzliche Hörverlust wird in der Regel durch ein drückendes und unangenehmes, jedoch kein schmerzhaftes Gefühl begleitet. Das Druckgefühl ähnelt einem übermäßigen Ohreninnendruck beim Tauchen oder Fliegen. Während das Hören auf der nicht betroffenen Seite noch einwandfrei funktioniert, klingen die Töne auf der betroffenen Seite stark verzerrt und blechern. Die eigene Stimme wird als fremd und entfernt wahrgenommen.

Häufig begleitet von einem Tinnitus

In mehr als zwei Drittel aller Fälle wird ein Hörsturz von einem ausgeprägten Tinnitus begleitet. Die Ohrgeräusche, die meist pfeifend, rauschend oder brummend klingen, können sowohl während des eigentlichen Hörsturzes als auch als Vorbote eines solchen auftreten. Nach dem Abklingen des Hörsturzes verschwindet der Tinnitus in der Regel von allein. In schweren Fällen gesellen sich zum eigentlichen Hörsturz auch noch Schwindelgefühle und ein Taubheitsgefühl der Haut in der Ohrmuschel.

Alle wichtigen Symptome eines Hörsturzes:

Im Verlauf eines Hörsturzes zeigen sich zusammenfassend oft folgende Symptome:

  • Tinnitus: Schrille, pfeifende oder dumpf rauschende Ohrgeräusche begleiten mehr als die Hälfte aller Hörstürze.
  • Störungen des Hautgefühls: Während eines Hörsturzes kann es zu Taubheitsgefühlen in der Ohrmuschel kommen. Die Haut fühlt sich dann pelzig und kribbelig an.
  • Schwindelgefühle: Knapp die Hälfte aller Betroffenen leiden während eines Hörsturzes unter spontanem Schwindel, der nach dem Hörsturz wieder verfliegt.
  • Doppeltonhören: Durch die einseitige Hörminderung nehmen Betroffene sämtliche Töne als doppelt wahr, so als kämen sie gleichzeitig von außen und von innen.

Bei den beiden letztgenannten Symptomen ist jedoch Vorsicht geboten, denn sowohl Schwindel als auch Sensibilitätsstörungen der Haut können auch die Folge einer anderen, schwerwiegenderen Erkrankung sein. Eine ärztliche Untersuchung und Diagnose ist daher in jedem Fall sinnvoll.

Schwerhörigkeit oder Taubheit – was tritt beim Hörsturz eher auf?

OhrDie meisten Betroffenen berichten nach einem Hörsturz, dass eine starke bis sehr starke Schwerhörigkeit eher auftritt als eine komplette Taubheit. Selbst im Falle einer einseitigen Taubheit vernehmen Betroffene noch Töne, und seien es die eigenen Ohrgeräusche. Viel häufiger geht der Hörsturz jedoch mit einer ausgeprägten Schwer- oder Fehlhörigkeit einher. Das heißt, Töne und Klänge werden zwar wahrgenommen, jedoch massiv verzerrt. Betroffene beschreiben das Hören als blechern, trüb oder dumpf. Darüber hinaus tritt bei Hörstürzen das Phänomen des Doppeltonhörens auf. Das Doppeltonhören kommt durch den Lautstärkeausgleich zustande, den das betroffene und das gesunde Ohr leisten müssen, um ihre Hörleistung einander anzugleichen. Beim Doppeltonhören nehmen Betroffene gleiche Klänge in unterschiedlicher Lautstärke und aus verschiedenen Richtungen wahr.

Der Hörsturz und die Selbstwahrnehmung

Unter einem Hörsturz kann auch die Selbstwahrnehmung der Betroffenen leiden. Die eigene Sprache kann während eines Gehörverlustes deutlich verändert sein, Betroffene sprechen zum Beispiel oft lauter oder modulieren ihre Sprache überdeutlich. Das liegt daran, dass Hörsturz-Patienten ihre selbst gesprochenen Sätze nicht gut hören, eigene Worte eher von innen heraus wahrnehmen und nicht einschätzen können, inwiefern ihr Gegenüber in der Lage ist, das Gesprochene zu verstehen. Darüber hinaus sind Betroffene oftmals orientierungslos und können sich während eines Hörsturzes nur schlecht in ihrem Umfeld zurecht finden.

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